Siemens legt Zahlungen an BenQ auf Eis und prüft rechtliche Schritte
4.10.06 20:17 Alter: 19 Jahre
Kategorie: BenQ Mobile
Autor: AK
In der BenQ-Krise geht Siemens offenbar auf Konfrontationskurs mit dem BenQ-Konzern aus Taiwan. Nach der Pleite seiner früheren Handy-Sparte verweigert der Siemens-Vorstand die ausstehende Zahlung von 100 Millionen Euro an BenQ.
Siemens-Chef Klaus Kleinfeld sagter am Mittwoch in München, es sei bislang unklar, ob das Geld der Muttergesellschaft in Taiwan oder der insolventen deutschen Tochter zustehe. Dadurch sei es möglich, die Zahlung zurückzuhalten und auf einem Treuhänderkonto zu hinterlegen. Weitere 50 Millionen Euro, die eindeutig der deutschen BenQ Mobile zustehen, wolle Siemens dagegen vorzeitig sofort überweisen.
Siemens prüft rechtliche Schritte gegen BenQ
Siemens prüft als früherer Besitzer weiterhin juristische Schritte gegen den taiwanesischen BenQ-Konzern. Siemens-Chef Kleinfeld betonte in einer Pressemitteilung, man sei sehr betroffen von der Entwicklung und es sei für Siemens unverständlich, dass BenQ Mobile in Deutschland einen Insolvenzantrag gestellt hat.
Bei der Entscheidung im Jahre 2005 sei besonders darauf geachtet worden, eine tragfähige und langfristige Lösung für die Handysparte zu finden. Für Siemens sei die Weiterführung der deutschen Standorte ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für den Käufer BenQ gewesen. Darauf aufbauend habe Siemens auch seine Zustimmung zur Markennutzung für bis zu fünf Jahre gegeben.
Die momentane Situation entspräche nicht der Intention der Parteien zur langfristigen Fortführung des Handygeschäftes und unter den gegebenen Umständen werde Siemens seine Rechtsposition gegenüber BenQ prüfen.