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BenQ-Siemens EF81 Testbericht


Die Modopo-Redaktion hatte die Möglichkeit, das neue UMTS-Klapphandy BenQ-Siemens EF81 bereits vor dem offiziellen Markstart einem kleinen Testbericht zu unterziehen und viele Livebilder von dem Handy zu schießen. Dieser Test basiert auf der offiziellen Verkaufsversion mit der Firmware-Version 23.

Alle Bilder in diesem Testbericht können durch Anklicken vergrößert werden.

Ultra-flache Handys liegen momentan im Trend und BenQ-Siemens hat die Zeichen der Zeit erkannt und als Antwort auf Motorolas V3x mit dem EF81 ein UMTS-Klapphandy mit sehr ähnlichem Tastaturlayout und sogar einem nochmals 3mm dünneren Gehäuse entworfen. Das neue BenQ-Siemens Flaggschiff gehört damit zu einem der flachsten UMTS-Handys überhaupt.

Auf dem EF81 scheinen die Hoffnungen von BenQ-Siemens für das nächste halbe Jahr zu liegen, denn es war auf der Cebit 2006 in Hannover zahlenmäßig am häufigsten am BenQ-Siemens-Messestand zu sehen. Auch bei den Mobilfunk-Providern war das EF81 bereits an allen Ständen präsent. Die Provider und Händler haben nach Aussage von BenQ-Siemens-Chef Clemens Joos für das EF81 bereits so viele Bestellungen abgegeben wie noch für kein anderes Siemens-Handy jemals zuvor. Das allein zeigt bereits, welches Potenzial in diesem Handy liegt und wie groß das Interesse ist.

Hardware


Hochwertige Materialien

Das EF81 überzeugt nicht nur durch einen besseren Funktionsumfang als der Konkurrent von Motorola, sondern auch bei den verarbeiteten Materialien hat BenQ-Siemens eindeutig die Nase vorn. So überzeugt das EF81 mit einem aus gebürstetem Stahl bestehendem glatten Obergehäuse und einem schwarzen Unterteil aus leicht aufgerauhtem Kunststoff.
Das Innenleben besteht zum Großteil aus Magnesium und das Außendisplay wird von einer besonders kratzfesten Mineralglasscheibe bedeckt. Trotz dieser edlen Materialien wiegt das EF81 sogar noch 10 Gramm weniger als das V3x.
Die Verarbeitungsqualität ist exzellent, es ist kein Knarzen oder sonstige Geräusche zu vernehmen.
Um Videotelefonate führen zu können, während das Handy auf dem Tisch liegt, kann das Display auch in einem Winkel von ca. 45° fest eingerastet werden, so dass man während eines Videotelefonats gleichzeitig in die Kamera lächeln und mit den Händen andere Dinge tun kann.

Exzellente Displayqualität

Im Vergleich zu den Siemens-Handys der vorigen Generation ist das Display des EF81 ein echter Quantensprung. Es ist nicht nur die hohe Auflösung von 240x320 Pixel und die 262.000 Farben, das Display ist auch sehr hell und gleichmäßig ausgeleuchtet und spiegelt nicht im grellen Sonnenlicht. Selbst bei einem sehr schrägen Betrachtungswinkel verändern sich die Farben nicht.

Das Außendisplay des EF81 hat eine Auflösung von 120x160 Pixel und wirkt genauso brilliant wie das auf der Innenseite. Neben dem Außendisplay sind vier Bedientasten untergebracht, mit der sich Kamera, Videofunktion und MP3-Player bequem auch bei geschlossenem Handy verwenden lassen.

Neues Zubehör benötigt

Da das EF81 eine neue, dünnere Steckerschnittstelle eingebaut hat, als die bisherigen Siemens-Handys, muss leider sämtliches kabelgebundenes Zubehör neu angeschafft werden. Kabelloses Bluetooth-Zubehör kann natürlich weiterhin benutzt werden, da auch das EF81 eine Bluetooth-Schnittstelle besitzt.

Kameraqualität

Die 2 Megapixel-Kamera macht für eine Handykamera brauchbare Fotos, wenn man bedenkt, dass kein Blitz oder Autofokus vorhanden ist. Bei Outdoor-Bildern fällt bei einigen Bildern eine sehr hohe Farbintensität auf. Bei einigen Bildern erschienen weiße Hauswände plötzlich in grellem hellblau. Bei Indoor-Aufnahmen verblassen die Aufnahmen aber und es kommt zu einem starken Rauschen. Aber genug der Worte, hier sind einige Testbilder:
 EF81 Kamerabilder
 Vergleich Kameraqualität EF81 und SXG75

Wer über einen Bluetooth-fähigen Drucker verfügt, kann Bilder direkt über die Bluetooth Imaging-Profile bzw. das PictBridge-Feature ausdrucken lassen.
Die Kamera ist leider fest an der Oberklappe des Gehäuses befestigt, was zur Folge hat, dass man bei aufgeklapptem Handy nur Selbstportraits schießen kann und das Handy für sonstige Fotos zuklappen muss. Ist das Gerät geschlossen und die Kameraanwendung aktiviert, verwandelt sich das Außendisplay in einen Sucher und mit den daneben liegenden Funktionstasten kann man Zoomen und die Helligkeit verändern. Das Handy kann dabei um 90° gedreht und wie eine Digitalkamera gehalten werden.

Tastatur

Die Tastatur ist wie bei den RAZR-Handys aus einer Magnesiumplatte herausgeätzt und nur durch schmale Gummilinien erfühlbar. Im Dunkeln wird das Tastenfeld in hellblau gleichmäßig ausgeleuchtet und ermöglicht das Ablesen auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Die Tasten lassen sich auch mit großen Fingern sicher und einfach bedienen und liegen weit genug auseinander. Auch der bei Siemens-Handys mittlerweile fast schon obligatorische Navikey kann beim EF81 wieder überzeugen.
Negativ fiel hingegen die Tatsache auf, dass sich die Tastatur-Umrandungen und Symbole bei geschlossenem Handy mit der Zeit auf dem Innendisplay abdrücken. So ist ab und zu eine Reinigung des Innendisplays nötig, weil sich darauf ein kompletter Abdruck der Tastatur widerspiegelt.

Speicherkartenslot

Der Speicherkartenslot liegt beim EF81 leider unter dem Akku (siehe Bild weiter oben), was zur Folge hat, dass bei jedem Wechsel der Speicherkate der Akku herausgenommen werden muss. Wer also des öfteren Musik oder Videos mit einem PC-Speicherkarten-Lesegerät auf die Speicherkarte kopieren will, weil die Übertragung per Datenkabel und Bluetooth zu lange dauert, muss jedes Mal den Akku herausnehmen.
Diese Klimmzüge sind aber wohl dem extrem schlanken Formfaktor des Handys zuzuschreiben und ein Kartenslot an der Seite des Handys wäre wohl einfach technisch nicht machbar gewesen.

Software


Die Software auf dem EF81 ist bis auf die verbesserte Kamera-Anwendung und die Unterstütung des Außendisplays nahezu identisch zum Siemens SXG75.
Das Menü zeigt nun auf der Hauptebene nicht mehr nur neun Icons, wie bei den Siemens-Handys der vorherigen Generation, sondern ingesamt 12 Icons.

Benutzerführung

Die Schrift in den Menüs, SMS und E-Mails ist für mein Empfinden ein bisschen zu groß geraten. Trotz der hohen Auflösung werden nicht mehr Menüeinträge ohne zu scrollen dargestellt als beim S65, weil mit der Displayauflösung auch die Schriftgröße erhöht wurde. Menschen mit Sehschwäche mag das freuen, ich hätte mir aber zumindest eine variable Schriftgröße mit zwei Stufen gewünscht.

Neben diesen kosmetischen Änderungen ist die größte Neuerung in der Menüführung die Einführung von "Tabs", die der eine oder andere schon von SonyEricsson-Handys oder vom Firefox- oder Opera-Webbrowser kennen dürfte. So kann man beim EF81 zum Beispiel im Dateibrowser, im Mediaplayer oder im neuen globalen "Inbox" für alle eingegangen Nachrichten und verpassten Anrufe/Termine sehr schnell über Tabs zwischen den verschiedenen Ansichten wechseln.

Das Aussehen der Menüs, die Ein- und Ausschaltanimationen, Bildschirmschoner und Sounds können auch beim EF81 wieder mit Themes an den eigenen Geschmack angepasst werden. Als Besonderheit gibt es beim EF81 ein komplettes StarWars-Special mit einem eigenen Theme, StarWars-Videos und einem 3D-StarWars-Spiel.
Die Theme-Dateien im Vergleich zu den 65er Siemens-Handys und dem S75/SL75 erheblich größer geworden. Die vorinstallierten Standard-Themes sind teilweise größer als 4 MB. Wer also häufiger mal für einen "Tapetenwechsel" sorgt, hat damit seinen Handyspeicher sehr schnell bis zum Limit gefüllt.

Ansonsten hat sich in Sachen Menüführung nicht viel geändert, die meisten Dinge sind an ihrem (von früheren Siemens-Geräten) gewohnten Platz geblieben.
Leider ist die "C"-Taste, die ja bei nahezu allen Handys für das Löschen von Elementen steht, sehr oft nicht mit der Löschen-Funktion belegt. Wenn man im SMS-Menü oder im Media-Pool eine Datei ausgewählt hat, kann man auf vielen anderen Handys einfach die "C"-Taste drücken und das jeweilige Element wird direkt gelöscht. Nicht so beim EF81, wo beim Durck der "C"-Taste nichts passiert und man umständlich über das Kontextmenü das Löschen veranlassen muss. Hier sollte BenQ-Siemens noch nachbessern beim nächsten Firmware-Update.

Leider gibt es bei der Anzeige von Bildern im Dateibrowser keine vom S65 bekannten kleinen Vorschaugrafiken mehr. Man muss also "blind" an Hand der Dateinamen navigieren.

Multimedia

Der Mediaplayer hat sich beim EF81 zu einem echten Multitalent entwickelt. Neben den beliebten MP3-Dateien spielt er auch AAC-Songs, WAV-Dateien und Klingeltöne aller Art ab. Playlisten werden ebenfalls unterstützt.
Eine sehr sinnvolle Neuerung ist auch das sogenannte Multitasking. Dadurch kann man während man MP3s hört auch gleichzeitig SMS schreiben oder mit dem WAP-Browser surfen. Über den "Task-Manager", der über einen spezielle Taste auf der Tastatur aufgerufen wird, kann man jederzeit zwischen allen geöffneten Programmen hin- und herwechseln.
Bei den Videoformaten werden unter anderem 3GP, MPEG4 und RealVideo 8/9 unterstützt, wodurch auch UMTS-Streaming-Angebote nutzbar sind. Vor- und Zurückspulen innerhalb von Songs ist kein Problem, einen Equalizer gibt es leider nicht.

Der Klang über den Lautsprecher klingt sehr gut. Man sollte hier zwar keine mobile Stereoanlage erwarten, aber abgesehen vom fehlenden Bass ist die Musik- und Sprachwiedergabe über den Lautsprecher sehr klar und ausgeglichen. Am Klang der Musik über das beigefügte Headset gibt es nichts auszusetzen, er ist noch mal eine Spur besser als beim Siemens SXG75, vor allem bei basslastigen Stücken.
Die Lautstärke lässt sich glücklicherweise auch sehr laut regeln, so dass man in lauten Umgebungen (bspw. in Bussen oder Zügen) auch noch genug versteht. Insgesamt gibt es 10 Lautstärkestufen.

Der WAP-Browser ist der gleiche Browser der Firma OpenWave wie beim SXG75. Er erlaubt es unter anderem, drei verschiedene Textgrößen zu wählen und ob man zeilen- oder seitenweise scrollen will. Leider ist es bei den Lesezeichen nicht möglich, diese in Ordner einzusortieren. Wieso dieses Feature, das es schon seit dem S55 gab, hier herausgenommen wurde, ist unklar und ärgerlich, weil die Lesezeichenliste ohne Ordner sehr schnell unübersichtlich wird.
Die Datenübetragung via UMTS geht sehr flott vonstatten. Wer viel mit dem Handy im Internet surfen will, sollte sich aber den kostenlosen Opera Mini-Browser installieren, der den vorinstallierten OpenWave-Browser vom Funktionsumfang her in den Schatten stellt.

Organizer und Kontakte

Die Organizerfunktionen des EF81 können leider nicht mit den bisherigen Siemens-Handys mithalten, denn die Aufgabenverwaltung und Notizfunktion fehlen komplett. Ein Kalender mit Terminfunktion ist aber vorhanden und man kann für Termine auch Erinnerungen und Wiederholungen eintragen. Geburtstage werden aus den Kontakten automatisch in den Kalender übernommen und Erinnerungstermine erstellt.
Da dieses Handy nicht unbedingt die Business-Kunden als Zielgruppe hat, ist das Fehlen einer Notizfunktion und ToDo-Liste vertretbar und wer diese beiden Dinge sowieso noch nie benutzt hat, wird ihnen auch nicht lange nachtrauern. Notizprogramme gibt es auch als alternative Java-Anwendungen zum Nachinstallieren.

Die Kontakliste ist relativ umfangreich und kann mit allen wichtigen Dingen für das Businessleben aufwarten. So können einem Kontakt zum Beispiel 4 Telefonnummern, 4 E-Mail-Adressen, 2 URLs, 2 Faxnummern und 2 Postadressen, Bilder, eigene Video-Klingeltöne und vieles mehr zugeordnet werden und die Kontakte in beliebig viele Gruppen einsortiert werden. Die Anzahl der maximal speicherbaren Kontakte ist aber auf maximal 500 Stück begrenzt. Mich persönlich stört das nicht, aber Mitarbeiter in großen Firmen dürften hier eventuell an Grenzen stoßen.

Eine interessante Neuerung betrifft den Wecker. Bisher konnte man bei Siemens-Handys immer nur eine einzige Weckzeit einstellen und angeben, an welchen Wochentagen man zu dieser einen Zeit geweckt werden will. Beim EF81 ist es nun erstmals möglich, sich an jedem einzelnen Wochentag zu einer anderen Zeit wecken zu lassen, was vor allem Studenten und andere Leute mit unregelmäßigen Tagesbeginnen freuen dürfte.

Telefonie

In Sachen Telefonie-Funktion und Sprachqualität gibt sich BenQ-Siemens wie gewohnt keine Blöße. Die Gesprächspartner sind ausreichend laut und klar zu verstehen. Leider gibt es keine Außentasten, um während eines Gesprächs die Lautstärke zu verändern. Hierzu muss man die Softkey-Tasten zur Hilfe nehmen, wozu man das Handy kurzzeitig vom Ohr nehmen muss.
Die Empfangsleistung ist etwas schlechter als mit dem Siemens SXG75 oder S65 einzuordnen. Während mit den beiden genannten Handys im Netz von UMTS-Netz von O2 noch ein Balken vorhanden war und Gespräche möglich waren, hatte das EF81 keinen Empfang.
Beim Test mit einer SIM-Karte von O2 wurde das Homezone-Symbol einwandfrei angezeigt und auch im UMTS-Modus mit einer O2 Multicard für UMTS wurde die Homezone korrekt angezeigt.
Sehr erfreulich ist bei der Netzwahl die Option "nur UMTS", die verhindert, dass während UMTS-Verbindungen und Videotelefonaten bei mäßigem Empfang automatisch in den GSM-Modus gewechselt wird. Beim K600i gibt es beispielsweise keinen "UMTS only"-Modus.
Auch erwähnenswert ist die Tatsache, dass mit dem EF81 endlich wieder mal ein Siemens-Handy Sprachwahl unterstützt und man für einzelne Kontakte Sprachkommandos aufnehmen kann, um diese (beispielsweise im Auto) direkt anzuwählen.

PC-Anbindung und Synchronisation

Der Datenaustausch per Bluetooth klappte mit diversen Siemens- und SonyEricsson-Handys und mit dem PC problemlos. Die Datenbefüllung des Handys über das USB-Datenkabel geht bei Siemens schon immer sehr träge zu und ist nicht zu empfehlen, außer für Backups. Wer seine Musiksammlung auf das Handy kopieren will, sollte die Speicherkarte direkt in ein Kartenlesegerät am PC stecken.
Die Synchronisation der Kontaktdaten und Termine vom Handy zu Outlook und zurück war mit dem auf der Treiber-CD mitgelieferten "Mobile Phone Manager" kein Problem. Leider werden beim Mobile Phone Manager einige Funktionen bzw. werden ausgeblendet, wenn man das EF81 anschließt. Dazu gehört unter anderem die SMS-Verwaltung und die Backup-Funktion. Diese wichtigen Komponenten sollte BenQ-Siemens auch für das EF81 noch möglichst bald implementieren.

Fazit


Das EF81 überzeugt vor allem durch seine schlanke Form und das sehr edle Äußere mit hochwertigen Materialien und guter Verarbeitung. Auch der Funktionsumfang kann sich sehen lassen und es gibt bis auf den etwas knapp gehaltenen Organizer und den mittelmäßigen WAP-Browser, der durch Opera Mini adäquat ersetzt werden kann, keine gravierenden Mängel. Die beiden exzellenten Displays setzen neue Maßstäbe und die Benutzerführung ist sehr übersichtlich.

Wer ein schlankes und stabiles UMTS-Klapphandy mit umfangreichen Multimedia-Features haben möchte, sollte beim EF81 zugreifen. Denn das EF81 ist ein echter Hingucker und passt auf Grund der schlanken Form in jede Hosen- oder Jackentasche.
Die Software lief auf unserem Gerät sehr stabil und es gab keinen einzigen Absturz. Da die Software auf derselben Plattform wie beim Siemens SXG75 basiert, ist auch zu erwarten, dass die dortigen Fehler und Kinderkrankheiten beim EF81 schon beim Verkaufsstart behoben sind.
Wer noch weitere Livebilder vom EF81 sehen möchte, findet am Ende dieses Testberichts einen Link zur kompletten EF81-Bildergalerie.

Sehr löblich ist auch die Tatsache, dass beim EF81 bereits ein USB-Datenkabel für die neue Schnittstelle und ein Stereo-Headset im Lieferumfang enthalten sind.

Bereits im April 2006 wird das EF81 erhältlich sein. Einen Preisüberblick gibt es im  Modopo Preisvergleich.

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Weitere Informationen zum EF81